"Die Integration von Migrantinnen und Migranten muss zu allererst kommunal bewältigt werden. Hier kommen die Menschen an, erhalten Unterstützung bei der Wohnungssuche, hier gehen die Kinder und Jugendlichen zur Kita und Schule, werden Sprachkurse für Geflüchtete angeboten, treiben Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam Sport im Verein. Das erfordert eine strategische Koordination der Integrationsarbeit. Mit der angedachten Neustrukturierung drohen aber Doppelstrukturen, beispielsweise im Bereich der Geflüchtetenarbeit: So betreut das Kommunale Integrationszentrum, das zukünftig beim Dezernat für Bildung, Jugend und Familie angesiedelt werden soll, das Programm KOMM AN NRW zur Unterstützung Ehrenamtlicher. Die Freiwilligenagentur, die u. a. Ansprechpartnerin für Vereine der Geflüchtetenhilfe ist, verbleibt als Stiftungseinrichtung in der Zuständigkeit des Sozialdezernats", erläutert Jung. "Dieses Beispiel zeigt, dass die vom Oberbürgermeister geplante Dezernatsgliederung wenig durchdacht ist. Der Schwerpunkt muss daher auf der Umsetzung von Konzepten zur Integration liegen statt auf Zuständigkeiten."